Ausgangspunkt ist eine Vision Bernhard von Clairvaux‘. Er sieht, wie der Gekreuzigte sich zu ihm herunterbeugt und ihn umarmt (Amplexus, Umarmung). So sieht er Jesus, der voller Liebe und Barmherzigkeit ist. Dafür ist sein Kreuzestod das Zeichen.

Auch für Luther steht der Gekreuzigte im Zentrum seines Denkens und Glaubens. Keinen anderen zitiert er häufiger als Bernhard.

Diese Überlegungen haben den Bildhauer Werner Franzen (geb. 1928), Bergisch-Gladbach, 1987 dazu gebracht, eine als „Ökumene“ bezeichnete Bronzeplastik für den Altenberger Dom zu schaffen, in dem beide Konfessionen ihre Gottesdienste feiern. Christus beugt sich vom Kreuz herunter zu Bernhard auf der einen und zu Luther auf der anderen Seite. Sie möchte die Gemeinsamkeiten beider Kreuzestheologen aufzeigen. Bernhard hält in der rechten Armbeuge den Abtstab. Die Hände Luthers halten eine Schriftrolle. Die Bibel ist das wichtiges Symbol seiner Theologie.

Seit 2013 steht ein weiterer Abguss in der Klosterkirche Loccum im nördlichen Querhaus vor der Totenpforte (porta mortis).

Das Motiv des Amplexus wurde auf Bitten ihres Gründers Paul Geißendörfer die Grafikerin Heike Schmidt das Logo der Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland entwickelt.