Paul Geißendörfer zum 90. Geburtstag

 

„Danket dem Herrn, denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.“ Psalm 118,29

Mit diesen Worten aus dem Pfingstpsalm denken die Zisterzienser-Erben in Deutschland zum diesjährigen Pfingstfest an Paul Geißendörfer, der an diesem Tag seinen 90. Geburtstag begehen darf.

Der am 8. Juni 1935 geborene Paul Geißendörfer war über 18 Jahre Pfarrer der Münstergemeinde Heilsbronn. Die Kirche St. Marien und Jakobi, auch Grablege der Hohenzollern, zeugt bis heute zusammen mit den umliegenden Gebäuden an das im Jahre 1132 gegründete Zisterzienserkloster.

Paul Geißendörfer hat als Pfarrer der Gemeinde immer auch um die geschichtliche Bedeutung des ehemaligen Klosters und seiner reich ausgestatteten Kirche gewusst und sich für Pflege, Erhalt der Anlage und insbesondere auch für den damit verbundenen geistlich spirituellen Schatz eingesetzt.

Insbesondere durch die von Paul Geißendörfer 1993 erfolgte Gründung der „Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland“ konnte er die vielen klösterlichen Anlagen und Orte in ganz Deutschland miteinander vernetzen und zugleich auch eine Verbundenheit der Menschen entstehen lassen, die sich in ihrer Arbeit um das jeweilige evangelische Erbe ihres Klosters vor Ort Bemühen.
Durch mehr als 30 Jahrestagungen dieser Gemeinschaft ist so ein Wissen und eine Wertschätzung um dieses reiche gemeinschaftliche Erbe der Zisterzienser- und Zisterzienserinnenklöster entstanden, das über die eigenen Klostermauern weit hinauszuragen vermag. Denn auf diese Weise ist es möglich geworden, ganz unterschiedliche Impulse und Aspekte, geschichtliche Zusammenhänge und ursprüngliche geistliche Intentionen der Klöster für die heutige Zeit begreifbarer und relevant werden zu lassen.

Der Jubilar Paul Geißendörfer hat zusammen mit seiner Ehefrau Else Geißendörfer dabei in menschlich zugewandter und unaufgeregter Weise den Weg der Gemeinschaft zu befördern und zugleich auch durch die eigene Person zu prägen gewusst. Kontinuierliche Präsenz, ehrliches Interesse an den Menschen und eine tiefe Überzeugung für die bleibende Bedeutung der klösterlichen Traditionen auch für den heutige Glauben, haben ihre Arbeit und die Begegnungen begleitet.

Paul Geißendörfer hat dabei immer wieder neu überrascht und gezeigt, das eigene Überzeugung, interessierte Beschäftigung und Freude an der inhaltlichen Vertiefung auch konkrete, gestaltbare Wege findet, die von anderen mitgegangen und mitgestaltet werden können. In seinem Sinne auch immer in ökumenischer Verbundenheit und Weite.
Dies hat sich eindrücklich auch gezeigt in seiner Initiative zur Wiederbelebung des Fränkischen Pilgerweges. Dadurch sind im gesamten süddeutschen Raum alte Pilgerwege wieder neu belebt worden.

Gott segnet Menschen auf ihrem Lebensweg und lässt sie durch seine Gnade – wie das Ehepaar Geißendörfer – in und für seine Kirche auf Erden in treuer Weise wirken, so dass es für andere zum Segen werden darf.

Die Gemeinschaft der Zisterzienser-Erben in Deutschland ist dafür dankbar und gratuliert Paul Geißendörfer zu diesem besonderen Ehrentag mit der Segenszusage, die er in seinem langen Leben selbst auch vielen Menschen mit diesen Worten zugesprochen hat:

„Der Herr segne Dich und behüte Dich,
der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir
und sei Dir gnädig.“

Wir wünschen dem Jubilar einen pfingstlich begeisternden Geburtstag und Gottes spürbare Nähe an allen Tagen des neuen Lebensjahres.

Im Namen des Leitungsteams der Zisterzienser-Erben
Dr. Detlef Klahr