Lindow
Teilweise sind die alten Klostergebäude noch als Ruinen vorhanden. Das Gebäude der alten Klosterschule aus dem 15. Jahrhundert ist bis heute gut erhalten, ebenso das alte Waschhaus. Das ehemalige Kloster ist von einer Parkanlage umgeben, in der sich der alte Klosterfriedhof mit historischen Grabsteinen von Stiftsdamen befindet. Die Klosteranlage dient kulturellen, insbesondere musikalischen Zwecken.
Der Garten des Buches ist ein jüdisch-christlich-muslimischer Lehr- und Schaugarten im Kloster Lindow. Er wurde im Auftrag des Klosterstiftes angelegt und zeigt etwa siebzig Pflanzenarten aus Tanach, Bibel und Koran. Er wurde 2019 eröffnet.Der multireligiöse Ansatz dient dazu, besonders Gemeinsamkeiten und Verbindungen zwischen den abrahamitischen Religionen und Kulturen zu entdecken und dadurch Vorurteile abzubauen. Dem Konzept innerhalb der touristischen Gartenanlagen liegt der Gedanke der abrahamitischen Wurzel von Judentum, Christentum und Islam zugrunde. Als Bezeichnung für den Garten wurde deshalb das „Buch“ gewählt. Gemeint ist die jeweils Heilige Schrift Tanach, Bibel und Koran. Als Verbindungselement zwischen den Religionen sind Pflanzen gewählt worden. Im Zentrum steht ein begehbares Labyrinth, das sich an das Labyrinth von Chartres anlehnt. Der Weg des Betrachters deutet das Abschreiten des Lebensweges. Der Ausweg aus dem Labyrinth führt zu einem dreifach veredelten Apfelbaum.
In den Jahren 2020/ 2021 wird das Justus-Perels-Haus des Klosters instandgesetzt werden. Die Stiftung Deutscher Widerstand wird ihier eine Mahn- und Gedenkstätte für Friedrich-Justus-Perels (1910-1945) einrichten. Bisher gibt es für diesen Zeugen noch keinen angemessenen Ort des Gedenkens. Weiterhin wird eine theologische Bibliothek mit mehr als 5000 Beständen als Präsenzbibliothek eröffnet werden.
Das Kloster Lindow und sein historischer Friedhof sind in Theodor Fontanes Roman „Der Stechlin“ als Kloster Wutz beschrieben worden. „Lindow ist so reizend wie sein Name. Zwischen drei Seen wächst es auf, und alte Linden nehmen es unter ihren Schatten“, so gibt Fontane seinen Gefühlen angesichts des idyllisch gelegenen Ortes, den er mehrfach besuchte, Ausdruck.
Geschichte
Die Gründung des Klosters war um 1230 als Zisterzienserinnenkloster durch die Grafen von Arnstein, Herrschaft Ruppin), deren Hauskloster Lindow wurde. Mit dem Tod des letzten Grafen fiel das Kloster 1524 an die Mark Brandenburg. Zu dieser Zeit gehörte es zu den reichsten Klöstern der Mark, zu seinen Besitzungen gehörte unter anderem der Große Stechlinsee. Mit der Reformation 1542 wurde das Kloster als evangelisches Damenstift genutzt. Im Dreißigjährigen Krieg (1638) wurde die Klosteranlage durch kaiserliche Truppen zerstört.
Quelle: WIKIPEDIA
Fotos: Kreuz am Standort des ehemaligen Hochaltars der Klosterkirche. Im Hintergrund Konventsgebäude.
Urheber: mons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22616660 / Tourist-Information der Stadt Lindow (Mark)