Henrykow PL

Henrykow PL

     Klasztor Henryków (Heinrichau) wurde im Jahre 1222 als Stiftung des Breslauer Domherrn Nikolaus auf herzoglichem Grund im oberen Ohletal errichtet. Die Besiedlung des Klosters erfolgte 1227 mit einem deutschen Konvent vom Kloster Leubus aus. 1228 wurde die Klosterkirche geweiht und das Stiftungsprivileg ausgestellt. Nach den 1241 durch den Mongolensturm verursachten Zerstörungen wurde das Kloster wiederaufgebaut. Durch Rodung des umliegenden Gebiets und Anlage von Siedlungen wurde das Kloster ein wichtiges Kolonisationszentrum. Politisch gehörte es bis 1290 zum Herzogtum Breslau, danach zum Herzogtum Schweidnitz und ab 1321 zu Münsterberg, mit dem es 1336 an die Krone Böhmen gelangte. Für dieses Jahr sind 44 Priester- und 30 Brüdermönche belegt.
Während seiner Zugehörigkeit zum Herzogtum Schweidnitz wurde 1292 das neu gegründete Kloster Grüssau auf Wunsch des Herzogs Bolko I. mit Heinrichauer Mönchen besiedelt.
Nach dem Tod des Münsterberger Herzogs Karl I. 1536 wandten sich seine Söhne der Reformation zu, wodurch sich auch im klösterlichen Umfeld das reformierte katholische Bekenntnis ausbreitete. Durch den damit verbundenen Nachwuchsmangel und Austritte zählte der Heinrichauer Konvent 1553 nur noch drei Mitglieder. Deshalb zogen im selben Jahr die kölnischen Mönche des Klosters Wagrowiec nach Henryków. Etwa von 1554 bis 1571 wurde die Klosteranlage im Renaissancestil erweitert. Nach einem Brand 1621 und den Auswirkungen des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Kloster verlassen.
Ein wirtschaftlicher und pastoraler Aufschwung erfolgte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Mit Abt Heinrich Kahlert (1681–1702) erfolgte ein barocker Wiederaufbau der Abteikirche und der Klostergebäude. 1699 erwarb das Kloster die in den Türkenkriegen untergegangene ungarische Abtei Zirc. Nach dem Wiederaufbau wurden von Henryków aus Mönche und Bauern dorthin entsandt und das Kloster Zirc vom Heinrichauer Abt mitverwaltet.1810 wurde das Kloster ganz aufgehoben. Kunstschätze, Archiv und Bibliothek wurden zum größten Teil an die staatlichen Museen in Breslau übergeben und die Abteikirche zu einer katholischen Pfarrkirche umgewidmet. Nach dem Übergang an Polen als Folge des Zweiten Weltkriegs wurden die Klostergebäude und der Klosterbesitz verstaatlicht. 1947 gelang es der Krakauer Filiale des Zisterzienserordens, die Klosterkirche und einen Teil des Klosterguts zu erlangen. Dadurch wurde die Wiederbesiedlung mit Mönchen aus dem Kloster Szczyrzyc ermöglicht. 1973 wurde die Niederlassung zu einem einfachen Priorat erhoben. Heute stehen die Mönche im Dienste der örtlichen Pfarrei, die Klostergebäude werden vom Propädeutikum des Priesterseminars der Diözese Breslau und einem katholischen Knaben-Lyzeum genutzt.

Quelle: WIKIPEDIA
Fotos: Henryków ogólny.jpg   / Henryków wnetrze kościola.jpg