Gravenhorst
Die gotische Klosterkirche St. Bernhard wurde 1300 fertiggestellt und ist der älteste erhaltene Teil des ehemaligen Klosters. St. Bernhard ist heute im Rahmen des sogenannten Staatspatronats Eigentum des Landes NRW. Die katholische Pfarrgemeinde St. Reinhildis Hörstel feiert hier Gottesdienste.
Den strengen Ordensregeln der Zisterzienser folgend handelt es sich um ein schmuckloses Gotteshaus ohne Kirchturm. Im Inneren der Kirche befindet sich der Hochaltar, der von dem Rheiner Bildhauer Heinrich Meiering im Jahre 1641 aus Baumberger Sandstein angefertigt wurde Er wurde von der Adelsfamilie von Grotthuß gestiftet. Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1700.
Geschichte
Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei wurde 1256 gegründet durch das Ehepaar Konrad von Brochterbeck und Amelgard von Budde. Erste Äbtissin wurde seine einzige Tochter Oda, die es in der Folgezeit verstand, den Klosterbesitz zu mehren und dafür zu sorgen, dass ihr Orden zwar nicht offiziell anerkannt, aber dennoch geduldet wurde. Es sollte der kleinen Gemeinschaft gelingen, bis zum Beginn des 19. Jh. die Eigenständigkeit zu wahren und ihre Interessen gegen alle Widerstände durchzusetzen. Im Jahre 1764 gründeten die Ordensschwestern eine Schule für höhere Töchter beider Konfessionen und untermauerten so ihre Stellung als notwendige Institution zum Wohl der umliegenden Siedlungen. Teile der damaligen Unterrichtsmaterialien befinden sich heute noch in der wertvollen Gravenhorster Klosterbibliothek, die auch mehrere Handschriften aus dem 12. und 13.Jahrhundert beinhaltet.
Nach 1803 wurde das Kloster zunächst noch fünf Jahre unter weltlicher Leitung weitergeführt, 1808 dann aber endgültig aufgelöst. 1811 verließen die letzten Zisterzienserinnen die Abtei.
Ende der 1990er Jahre übernahm der Kreis Steinfurt das Kloster Gravenhorst als erbbau-berechtigter Projektträger und bemühte sich in den Folgejahren um eine neue Nutzung des sanierungsbedürftigen Gebäudeensembles. Ein kulturelles Nutzungskonzept wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms „Regionale 2004 links und rechts der Ems“ des Landes NRW erstellt, das die notwendigen Gelder für die Instandsetzung in Aussicht stellte, sodass dort im Mai 2004 das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst seine Pforten öffnen konnte. Das Kunsthaus hat sich der kulturellen Bildung verschrieben und veranstaltet dort wechselnde Ausstellungen, Workshops, Konzerte sowie Weiterbildungsprogramme zu Kunst und Geschichte.
Um die ehemalige Klostermühle sowie um Belange in den Außenanlagen des Klosters kümmert sich der Förderverein Kloster Gravenhorst e.V., der 2014 sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte.
Quelle: Katholische Kirchengemeinde St. Reinhildis, Hörstel und Wikipedia.