Dargun
„Die Gesamtanlage, die 1945 ein Raub der Flammen wurde, ist in ihrer ursprünglichen Ausdehnung noch gut erhalten und in dieser Größe im deutsch-skandinavischen Raum ohnegleichen“.
Geschichte
Nachdem Heinrich der Löwe im Jahr 1164 die Slawen am nahe gelegenen Kummerower See besiegt hatte, wurde die in Dargun vorhandene Burg bzw. Tempelanlage zerstört. An ihrer Stelle wurde im Jahr 1172 das Kloster von Bischof Berno von Schwerin als zweites Zisterzienserkloster in Mecklenburg begründet und mit dänischen Zisterziensern aus Esrom und wohl auch mit Mönchen des 1171 gegründeten Klosters Doberan besiedelt. Weil binnen weniger Jahre jedoch der Obotritenfürst Pribislaw († 1178), Fürst Kasimir († 1182), Graf Guncelin von Schwerin († 1185) und Bischof Berno († 1191) verstarben, kam die Ostkolonisation Vorpommerns ins Stocken. Die Wenden erhoben sich und erlangten kurzzeitig die Herrschaft zurück. Das Kloster wurde zerstört und lag einige Jahre wüst. Noch 1209 scheiterte der Versuch einer Wiederbesiedlung, die erst 1216 unter dem Camminer Bischof Sigwin abermals mit Mönchen des Klosters Doberan gelang.
Im Zuge der Säkularisation des Klosters gegen Mitte des 16. Jahrhunderts übernahm Herzog Ulrich I. von Mecklenburg-Güstrow im Jahr 1556 den Gebäudekomplex. Nach Erlöschen der Güstrower Herzogslinie geriet das ausgebaute Schloss an die Herzöge von Mecklenburg-Schwerin, die die Anlage im frühen 17. Jahrhundert erweiterten und nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg unter Herzog Gustav Adolf wieder aufbauten. Das Schloss wurde im späten 19. Jahrhundert renoviert und weiter zu Verwaltungs- und Wohnzwecken genutzt, bevor es wegen des Brandes 1945 zur Ruine wurde. Seit 1991 finden Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Anlage statt.
Quelle: Wikipedia