Stift Börstel
Umgeben von Moor und einer hügeligen Waldlandschaft, ist das im Norden des Osnabrücker Landes gelegene Stift Börstel ein Ort, an dem geistliches Leben und Natur im Einklang stehen. Im Jahre 1250 ließ sich hier der Konvent eines Zisterzienserinnenklosters nieder, das wenige Jahre zuvor von Oldenburger Grafen im etwa zehn Kilometer entfernten Ort Menslage gegründet worden war.
Während der Reformation wandte sich die Mehrheit der Zisterzienserinnen der Lehre Luthers zu. Das Kloster wurde als einziges im Bereich des Hochstiftes Osnabrück nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens zur Augsburgischen Konfession gezählt. Das frühere Nonnenkloster ging in das „Freiweltliche Hochadelige Stift Börstel“ über, in dem zwei der zehn Kapitelplätze Katholikinnen vorbehalten waren. Diese Regelung ist, wie auch die lutherische Konfession der Äbtissin, in den Stiftsstatuten bis heute festgeschrieben. Seit dieser Zeit geben die Konventualinnen in Börstel ein Beispiel gelebter Ökumene.
Die frühgotische Stiftskirche St. Marien, deren Baubeginn in die Zeit um 1250 datiert wird, stellt mit dem bis auf den Nordflügel erhaltenen Klostergeviert ein im nordwestlichen Niedersachsen einzigartiges Ensemble mittelalterlicher Backsteinarchitektur dar. Der Innenraum gliedert sich im westlichen Bereich in eine Unterkirche als Versammlungsort der Laienschwestern und die darüberliegende Nonnenempore. An einen 1680 eingezogenen Vorchor schließt sich im Osten der Hochchor mit einem Altar aus der Barockzeit an.
Neben geistlich-spirituellen Aktivitäten wie regelmäßigen Gottesdiensten, Einkehrzeiten, Meditationen, Pilgerwanderungen etc. bietet das Stift vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten für Einzelreisende und Gruppen an. In den historischen Stiftsgebäuden steht eine Tagungsstätte mit der Möglichkeit einer Vollverpflegung zur Verfügung. Des Weiteren gibt es Gästewohnungen und Jugendgästehäuser mit Selbstversorgung, sowie drei Wohnmobilstellplätze. Umweltbildungsarbeit und Initiativen zum Erhalt alter Nutztierrassen sind weitere Tätigkeitsschwerpunkte des Stiftes.
