Bronnbach
Seit 1986 ist sie Eigentum des Main-Tauber-Kreises, die 1151 gegründete ehemalige Abtei im unteren Taubertal. Sie befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Wertheim. Heute sind verschiedene Institutionen in den Klostergebäuden untergebracht, seit 2000 auch eine Ordensniederlassung der Kongregation der Missionare von der Heiligen Familie.
Gründungslegende und Geschichte
Bernhard von Clairvaux zeigte während seines Aufenthalts in Wertheim auf seiner Pilgerreise eines Tages nach einer Wildnis des Taubertals und sprach: „Auch dort wird ein Kloster meines Ordens gegründet werden.“ Noch zu seinen Lebzeiten ging diese Weissagung des berühmten Abtes in Erfüllung, weil einige fränkische Edelleute beschlossen hatten, ein Zisterzienserkloster zu stiften. Als sie hierfür im stillen Taubertal einen geeigneten Platz suchten, erhoben sich plötzlich aus jener Gegend drei weiße Lerchen, ihr Morgenlied zwitschernd. Die Stifter erblickten hierin einen Fingerzeig Gottes und bauten an der so bezeichneten Stelle die Abtei Bronnbach. In das Wappen derselben wurde eine der Lerchen aufgenommen. Sie ruht auf den Händen des Jesuskindes, das auf dem Schoß seiner Mutter sitzt. Einzug des Gründungskonvents aus Waldsassen. Weihe des Oratoriums am 28. April 1222 vom Würzburger Weihbischof. 1167 wurde Bronnbach als Filialkloster von Maulbronn übernommen (Mutterabtei). Bis zum Jahre 1230 waren die wichtigsten Klostergebäude errichtet.
Für das Jahr 1595 sind für das Kloster 32 Mönche und zwei Studenten nachgewiesen.Im Dreißigjährigen Krieg erhielt 1631 der lutherische Graf Friedrich Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg das von den Schweden verwüstete Kloster von König Gustav Adolf von Schweden. Er behielt es bis 1634 und beseitigte alles Katholische, wobei auch große Teile der Inneneinrichtung sowie die Klosterbibliothek zerstört wurden. In diesen drei Jahren waren die Mönche geflohen. Anfänglich wurden die Mitglieder des Bronnbacher Konvents an den zisterziensischen Kollegien in Paris, Heidelberg, Wien und Würzburg akademisch ausgebildet – in letzterer Stadt im 17. und 18. Jahrhundert –, dann auch an der Universität. Der überwiegende Teil der noch erhaltenen Literatur, die von Bronnbacher Mönchen verfasst wurde, stammt aus dieser Zeit. 1656 wurde zwischen dem Hochstift Würzburg und dem Erzstift Mainz eine Vereinbarung getroffen, der zufolge das Klostergebiet als territorium nullius (unabhängiges Gebiet) zu betrachten sei. Nichtsdestotrotz konnte Würzburg weiterhin seinen starken Einfluss geltend machen. Im Jahr 1673 konnte sich das Kloster mit der Grafschaft Wertheim über die Ortsherrschaft in Nassig, Dörlesberg und Reicholzheim einigen. Es verzichtete auf Nassig, wo ihm die Herrschaft gerichtlich zustand, und erhielt dafür im Gegenzug Dörlesberg und Reicholzheim als Territorium mit eigener Herrschaftsgewalt. Damit war ein jahrzehntelanger Streit zum Ende gebracht. 1765 wurde die Klosterherrschaft nochmals um den Hinteren Messhof und Rütschdorf erweitert. Die erneute Nutzung als Kloster dauerte bis zur Säkularisation 1802. Neuer Besitzer der Klosteranlagen wurde Fürst Dominik Konstantin von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Der letzte Bronnbacher Zisterzienser starb 1859 als Stadtpfarrer von Miltenberg, der letzte Abt kehrte in seine Geburtsstadt Bamberg zurück. Von 1803 bis 1986 war das Kloster im Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
Quelle: WIKIPEDIA / Fotos: wikimedia.org/wiki/File:Kloster_Bronnbach.jpg | Roman Eisele/Wikimedia Commons/CCBY-SA4.0 | main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus/Tourismus/Kloster-Bronnbach / tourismus-bw.de/Media/Attraktionen/Kloster-Bronnbach